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GPKE heisst Geschäftsprozesse zur Kundenbelieferung mit Elektrizität
Konsolidierte Lesefassung
gemäß Beschluss BK6-22-128 vom 22.11.2022
Gültig ab: 01.10.2023
Abschnitt I. Einführende Prozessbeschreibung
1 Allgemeines
Im Folgenden sind die zentralen Prozesse und der dazu zugehörende elektronische
Datenaustausch im Zusammenhang mit dem Lieferantenwechsel bei der leitungsgebundenen
Versorgung mit Strom und damit prozessübergreifende Prozesse sowie allgemeine
Prozessregularien im Kontext der elektronischen Marktkommunikation beschrieben.
Die im Rahmen der Geschäftsprozesse dieser Anlage genannten Bearbeitungsfristen der
Marktteilnehmer in ihren jeweiligen Rollen sind Höchstfristen, die sich am maximalen
Arbeitsaufwand für den jeweiligen Prozessschritt orientieren. Daher erwartet die
Bundesnetzagentur, dass diese Fristen nur bei entsprechendem Arbeitsanfall ausgeschöpft
werden und die Bearbeitungszeit insbesondere im Zuge zunehmender Automatisierung sowie
effizienter Optimierung der abzuwickelnden Prozesse weiter verringert wird.
Den Darstellungen in dieser Prozessbeschreibung liegt der Fall zugrunde, dass der
Letztverbraucher mit seinem Lieferanten einen Energielieferungsvertrag inkl. Netznutzung
abgeschlossen hat. Der Lieferant nimmt die Aktivitäten dieser Prozessbeschreibung in seiner
Rolle als (bisheriger, aktueller oder künftiger) Netznutzer für die Marktlokation eines
Letztverbrauchers wahr.
Ist der Letztverbraucher selbst Netznutzer, so tritt er in die Rolle des Lieferanten i.S. dieser
Prozessbeschreibung, soweit diese Regelungen sinngemäß auf ihn anwendbar sind. Eine
Ausnahme bilden die Meldungen des Lieferanten im Rahmen des Lieferantenwechsels gemäß
§ 14 StromNZV. Will der Kunde die damit verbundenen Aktivitäten nicht selbst wahrnehmen,
kann er diese auf Dritte übertragen. Die Verantwortlichkeit des Netznutzers für die Erfüllung
dieser Aufgaben bleibt davon unberührt.
Die hier abgebildeten Prozesse decken die überwiegende Zahl der Geschäftsprozesse ab und
sind in ihrer Detaillierung so gehalten, dass sie Allgemeingültigkeit im Markt haben. Zwischen
den Marktteilnehmern können weitere Regelungen zu Geschäftsprozessen getroffen werden,
soweit sie nicht im Widerspruch zu dieser Anlage stehen und Dritte nicht diskriminiert werden.
In den Fällen, in denen am Prozess Beteiligte aufgrund von Personenidentität „mit sich selbst“
zu kommunizieren hätten, bleibt für die davon betroffenen Prozessschritte eine Abweichung in
Bezug auf die prozessuale Ausgestaltung oder des zu verwendenden Datenformats zulässig,
soweit sich aus geltendem Recht oder aus behördlichen Entscheidungen nichts Abweichendes
ergibt.
Die in bisherigen Versionen dieses Dokumentes enthaltene Prozessbeschreibung
„Anforderung und Bereitstellung von Messwerten“ ist künftig ausschließlich im Dokument
„Wechselprozesse im Messwesen Strom (WiM Strom)“ als Prozess „Anforderung und
Übermittlung von Werten“ beschrieben.
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2 Abkürzungen und Definitionen
AB ist die Abkürzung von: Anlagenbetreiber.
Ableseturnus ist die Abkürzung von: Der zeitliche Abstand zwischen den einzelnen Turnusablesungen, nicht jedoch die konkreten Ablesetermine
selbst.
AD ist die Abkürzung von: Aktivitätsdiagramm
Aggregationsverantwortung ist die Abkürzung von: Zu unterscheiden ist die Aggregationsverantwortung des NB und diejenige des ÜNB
Unter die Aggregationsverantwortung des NB fallen die
Energiemengen aller Marktlokationen, deren Energiemenge mit
Hilfe von Messlokationen ermittelt wird,
• die alle mit iMS ausgestattet sind und vom NB noch nicht zur Aggregation an den ÜNB übertragen wurden,
• die alle mit konventionellen Messeinrichtungen (kME) ausgestattet sind,
• die alle mit modernen Messeinrichtungen (mME) ausgestattet sind,
• die nicht mit einer einheitlichen Messtechnik ausgestattet sind,
sowie die Energiemengen von pauschalen Marktlokationen.
Unter die Aggregationsverantwortung des ÜNB fallen die
Energiemengen aller Marktlokationen, deren Energiemenge mit
Hilfe von Messlokationen ermittelt wird, die alle mit intelligenten
Messsystemen (iMS) ausgestattet sind und vom NB an den ÜNB
zur Aggregation übertragen wurden, unter Einhaltung der
Vorgaben der GPKE und MPES
AHB ist die Abkürzung von: Anwendungshandbuch
AN ist die Abkürzung von: Anschlussnutzer
ANN ist die Abkürzung von: Anschlussnehmer
APERAK ist die Abkürzung von: Application Error and Acknowledgement Message
Hier API-Webdienst ist die Abkürzung von: Schnittstelle zum hochautomatisierten Datenaustausch
über Webdienste für eine bidirektionale Maschine-zu-Maschine-Kommunikation
BAS ist die Abkürzung von: Bilanzkreisabweichungssaldo
BDEW ist die Abkürzung von: BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.
BG ist die Abkürzung von: Bilanzierungsgebiet
BG-SZR ist die Abkürzung von: Bilanzierungsgebietssummenzeitreihe
BG-CL ist die Abkürzung von: Bilanzierungsgebietsclearingliste
BIKO ist die Abkürzung von: Bilanzkoordinator
Bilanzierungsmonat ist die Abkürzung von: Der Bilanzierungsmonat stellt einen Kalendermonat dar, für den eine Bilanzkreisabrechnung durchgeführt wird.